no shortcut
Rasten, Ruhen, für einen Moment still inne halten und dennoch im Fokus stehen und dennoch nicht passiv sein - dies sind wesentliche Themen der am Nachmittag des 08. Mai 2011 vor dem Museum Hamburger Bahnhof in Berlin geschehenen temporären, performativen Installation Kai-Uwe Onkens zum Thema "Transit", fotografisch begleitet, das heißt in das eigene künstlerische Medium übertragen sowie dokumentiert, von Florian Bode.
Ein einzelner Schuh steht auf den Stufen zwischen Parktor und Hauptzugangsweg des einstigen Start- und Endpunktes so mancher Reise in die weite Welt. Aber als wolle man seinem Besitzer positiv betrachtet kurzzeitig Linderung von den Strapazen der großen Fahrt verschaffen oder was ein Hindernis darstellen kann, das Fortkommen, Fortbewegen für einen flüchtigen Moment verzögern, ragt ein großer Büschel Flechte heraus.
So wie die Aktion Onkens Passanten und Museumsbesucher einen Moment lang in den Zwischen-, den Transitbereich von Vorübereilen und Verweilen entführt, ihnen ihre Aufmeksamkeit entreißt und vage Erinnerungen einprägt, lädt die fotografische Aufbereitung Bodes dazu ein, Einblick in den Bereich zwischen diesen Spären zu werfen, einzutauchen in den Intermembranspalt, der verschiedene Dimensionen trennt und Ankunft und Verschwinden auf einem einzelnen Punkt einer unendlich verlaufenden Zeitachse vereint.
(Materialien: Schuh, Moos, Fotografien)
Auf dem lebensweg gibt es keine abkürzungen noch unterbrechungen-auch wenn es einem die Schuhe auszieht und dir moos aus den schuhen wächst.